Kickerinnen gehören zur Landesspitze

Marc Körsten, 18.06.2019

Kickerinnen gehören zur Landesspitze

Auswahl Wittenbergs sichert sich den Vizemeister-Titel.

Im letzten von sechs Turnieren fiel in Gräfenhainichen die Entscheidung über den Landesmeister bei den Mädchen der U-15-Kreisauswahlmannschaften im Fußball. Da Mansfeld-Südharz nicht antrat, wurde es in Sachen Meisterschaft noch einmal spannend. Seit 2011 gibt es schon dieses Projekt, welchem Sabine Ermisch seitdem als Staffelleiterin vorsteht. Ermisch, die eine sportliche Vergangenheit als Aktive im Kanu-Slalom hat, kam wie so viele durch die eigenen Kinder zum Fußball. Prägend war für sie dann eine Begegnung mit der Mutter von Philipp Lahm bei einem DFB-Kongress. Die umschrieb die Situation der Ehrenamtler sehr treffend in einem Satz: „Man rutscht sehr schnell ins Ehrenamt hinein, aber nicht wieder raus“.

Und genau die Problematik Ehrenamt ist es, was dem Mädchen- und Frauenfußball im Wege steht. Auf die Frage, wie es denn eigentlich um den Mädchenfußball insgesamt bestellt sei, antwortet Ermisch knapp, aber bestimmt: „Schlecht. Mädchen sind da, aber keiner, der sie im Ehrenamt trainieren möchte“.

In Wittenberg sieht das zum Glück etwas anders aus. Hier hat sich Jens Schramm seit 2015 der U-15-Auswahl angenommen und leistet dort eine ordentliche Arbeit. Das hat sich letztendlich auch in dieser Meisterrunde wieder gezeigt. Nach dem nicht zu erwartenden 4:0-Erfolg gegen den späteren Landesmeister, der Auswahl Magdeburgs, wurde es erst noch einmal richtig spannend, was die Platzierungen anbetraf. Da die von Schramm trainierten Juniorinnen auch in ihrem letzten Spiel gegen die Auswahl des Salzlandkreises überzeugten und 4:0 siegten hatte sich die Mannschaft den Vizelandesmeistertitel vor dem Team Anhalt-Bitterfelds gesichert. Schramm stellte seiner Auswahl insgesamt ein sehr gutes Zeugnis aus. „Die Mädels haben sich als Mannschaft gut gefunden. Und wir haben gegenüber anderen Teams die besseren Einzelspielerinnen“, so der Übungsleiter. Das wird sicherlich auch Landesauswahltrainer Steffen Scheler beobachtet haben, denn er war auch beim letzten Turnier vor Ort, um für die von ihm trainierte Landesauswahl entsprechende Talente zu sichten.


Quelle:Dietmar Bebber / MZ