Der letzte Spieltag im Spiegel der regionalen Presse

Dietmar Bebber, 05.06.2011

Der letzte Spieltag im Spiegel der regionalen Presse

Wittenberg zerstört Jessens Landesliga-Traum

Aus der Traum vom Aufstieg
Aus der Traum vom Aufstieg: Jessen nach dem Abpfiff (FOTO: THOMAS CHRISTEL)

WITTENBERG/MZ/AR. Abgerechnet wird immer erst zum Schluss. Die Fußball-Landesklasse lieferte dafür ein dramatisches Beispiel. Am letzten Spieltag verspielte zum Erstaunen und Entsetzen vieler Spitzenreiter Allemannia Jessen seinen Traum vom Aufstieg in die Landesliga. In Wittenberg - bei Gastgeber Einheit - wurde dieser zerstört.

Warum der Favorit beim 13. in der Tabelle 0:2 unterging; Allemannia-Trainer Gerald Neiße konnte auch am Sonntag keine gravierenden Gründe angeben. "Dieser bittere Moment schlägt mir immer noch auf den Magen. Eine vernünftige Analyse des Geschehens werde ich wohl erst in den kommenden Tagen hinbekommen." Neiße meinte lediglich, "dass wir es nun einmal waren, die im Herzschlagfinale massive Herzrhythmusstörungen bekommen haben". Fakt ist, die Elsterstädter trafen mit Wittenberg auf ein Team, das sich vom Favoritenstatus des Gegners nicht beeindrucken ließ und gewillt war, sich mit einer ordentlichen Leistung aus der Saison zu verabschieden. Was dem Team um Kapitän Heiko Hoffmann grandios gelang. Binnen weniger Minuten schupsten sie Allemannia vom Liga-Thron. Zuerst war es Udo Lindner, der in der 51. Minute das Leder im gegnerischen Tor unterbrachte. Nur sechs Minuten später legte Andreas Jaekel mit Treffer Nummer zwei nach.

Trauer bei Jessen, Freude hingegen bei den Bitterfeldern. Ihnen gelang durch den zeitgleichen 4:1-Erfolg gegen Hellas 09 Oranienbaum der Sprung zurück auf den Aufstiegsplatz. Im ersten Durchgang sah es allerdings nicht danach aus. Die als Absteiger längst feststehenden Hellenen boten dem Favoriten zunächst tapfer Widerstand. In der 21. Minute gelang ihnen durch Stefan Fröschke sogar die Führung. Leider schwächte sich der letztmalig von Andreas Wolf betreute Kader kurz vorm Pausenpfiff selbst. Jan Weigang, schon frühzeitig verwarnt (7.), musste mit Gelb-Rot vorzeitig zum Abkühlen unter die Dusche (40.). Die Überzahl nutzten die Gäste nach dem Seitentausch gnadenlos aus. Binnen sechs Minuten drehten sie das Match: Marko Schäfer (48.), Mario Kövari (49.) und Mario Skrypzak (54.) netzten ein. Raik Wawrzyniak sorgte in der 78. Minute für das Endresultat.

Bei allen weiteren Spielen am Sonnabend standen keine wichtigen Entscheidungen mehr auf dem Programm. Der VfB Gräfenhainichen verabschiedete sich mit einem 5:2-Heimsieg über die SG Trebitz aus der Saison. Dabei fand der VfB zunächst nicht ins Spiel. Dies wurde von den Gästen durch Toralf Kristen mit dem 1:0 (15.) gnadenlos bestraft. Auf Gräfenhainichener Seite verstand man dieses Wecksignal richtig und fand auch gleich die entsprechende Antwort, indem David Hartling den 1:1-Ausgleich markierte (19.). Nun kam das Angriffsspiel endlich immer besser in Fahrt. Wie gut die Offensive des VfB funktionieren kann, bewies Hartling, der mit einem Querpass Jens Stockmann bediente. Dieser wiederum überwand den Schlussmann der Gäste zum 2:1 (25.). Auch im zweiten Spielabschnitt versuchte die Heimelf sofort, den Gegner mit einem weiteren Treffer unter Druck zu setzen. In der nächsten Erfolg versprechenden Szene setzte sich Stockmann zwar auf der linken Seite eindrucksvoll durch, konnte aber keinen erfolgreichen Abschluss verbuchen (54.). Für einen zählbaren Versuch nutzte er danach aber eine Flanke von Sturmpartner Hartling, die er per Kopf zum 3:1 versenkte (59.). Die Vorentscheidung fiel mit dem Treffer des nunmehr dreifachen Torschützen Stockmann (73.). Anschließend trafen noch einmal Hartling (82.) und der Trebitzer Michael Witticke (89.).

Mit einer 2:5-Niederlage bei Blau-Rot Pratau beendete Absteiger Blau-Weiß Nudersdorf sein letztes Landesklassenspiel. Dabei gingen die Gäste durch Marcus Hilgenhof in der 10. Minute sogar in Führung. Und es kam noch dicker für den Platzherren. Nach einem Freistoß köpfte Robert Lehmann den Ball ins eigene Netz (40.). Im zweiten Abschnitt drehte Pratau den Spieß aber herum. Nachdem Jörg Steiner (52.) und Mario Höse (59.) den Rückstand egalisierten, traf Marcel Burdack in der 70. Minute zur Führung für Pratau. Marcus Schmidt (85.) und erneut Steiner (87.) machten den Sieg perfekt. Grün-Weiß Annaburg und Grün-Weiß Piesteritz II trennten sich 3:3. Für den Gastgeber trafen Steffen Kassuba (76., 84.) und Florian Kuchenbecker (87.). Die Piesteritzer Tore schossen Maik Trollmann (14.), Karsten Niesar (39.) sowie Christian Müller (81.). Mit 1:2 unterlag Blau-Weiß Klieken beim Auftritt gegen Germania Roßlau. Sascha Rathmann erzielte den Ehrentreffer (86.). Für die Germania waren Michael Arndt (63.) und Peter Handrich (68.) erfolgreich.




Quelle:Mitteldeutsche Zeitung