Vorschau Fussball WE
PR Team, 19.10.2012
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Reppichau kontra Verfolger
Die Spitzenpartie steigt definitiv am Samstag in Reppichau, wenn die SG (4.) den aussichtsreichsten Verfolger des Spitzenreiters, den SV Grün-Weiß Annaburg (2.), empfängt. Bei der Betrachtung der Annaburger Auswärtsbilanz ist ein Unentschieden nicht unwahrscheinlich.
Zwischen Blau-Rot Pratau (11.) und Germania Roßlau (8.) wird sich ein sehr interessantes Spiel entwickeln, da in beiden Teams mehr Potenzial steckt, als es die aktuelle Tabellenplatzierung vermuten lässt. Die SG Trebitz (12.) muss drei Punkte aus Klieken (6.) entführen, sonst dampft der Zug in Richtung gesichertes Mittelfeld langsam davon.
Primus beim Schlusslicht
Eine gegensätzlichere Ausgangssituation kann es nicht geben, wenn das Schlusslicht, die ASG Vorwärts Dessau (16.), den aktuellen Spitzenreiter SG Ramsin (1.) empfängt. Die Frage nach dem Favoriten beantwortet sich in diesem Fall von allein. Kann die Verbandsliga-Reserve der SG Union Sandersdorf II (13.) mit dem zweiten Heimsieg über den SC Vorfläming Nedlitz (5.) den nächsten Schritt Richtung Mittelfeldplatz machen? Die Gäste sind nicht erfolglos.
Immerhin schafften sie es, aus den drei vergangenen Begegnungen sechs Zähler einzufahren. Wäre da nicht die Unbeständigkeit, dürfte der Ausgang der Begegnung zwischen dem SV Allemannia Jessen (10.) und dem amtierenden Kreismeister SV Seegrehna 93 (14.) eigentlich vorhersehbar sein. Denn die Heimbilanz der Allemannia ist in dieser Saison völlig makellos. Vier Niederlagen stehen jedoch als Negativ-Ereignisse zu Buche.
Kreisstadt-Klassiker
Die Ansetzung FC Grün-Weiß Piesteritz II (7.) gegen den SV Einheit Wittenberg (15.) am Sonntag ist in der Kreisstadt ein regelrechter Klassiker. Nur geht die Oberligareserve als klarer Favorit ins Rennen, zumal Einheit in der Landesklassen-Geschichte im Volkspark nie über ein Remis hinausgekommen ist. Zudem darf man gespannt sein, wie die Anfangsformation der Grün-Weißen aussieht.
In der zweiten Sonntagsansetzung zwischen dem VfB Gräfenhainichen (3.) und dem HSV Gröbern (9.) geht es um ein Prestigeduell zweier Ortsnachbarn. Beide Teams kennen sich aus dem Effeff. Es spielen zahlreiche Akteure gegeneinander, die früher schon zusammen auf Punktejagd gingen.
Damit nicht genug: Es verbinden manche sogar Familienbande wie die beiden Stockmann-Brüder Jens (VfB) und Marc (Gröbern) oder HSV- Trainer Hagen mit VfB-Abwehrspieler Marcus Giese. Immer vor Ort sind viele Zuschauer.
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"Jedes Spiel muss mit aller Konsequenz zu Ende geführt werden", betont FC-Cheftrainer Uwe Ferl, der von dem Auftritt der Löw-Elf etwas enttäuscht ist. "Das war kein schöner Anschauungsunterricht", meint er, denn das 4:4 gegen die Nordmänner rufe nur wieder die Kritiker auf den Plan.
Der 54-Jährige kennt diese Situation. Vor fünf Wochen stand er selbst im Brennpunkt des Geschehens und räumte nach den Pokal-Aus gegen Union Sandersdorf sogar öffentlich Fehler ein. Inzwischen haben sich die Wogen wieder geglättet. "Wir liegen voll im Soll", meint der Chefcoach, der acht Punkte aus sieben Partien als guten Saisonstart ansieht.
Die Grün-Weißen haben die Spielpause genutzt, um im Training an ihren Baustellen zu arbeiten. "Uns fehlt ein Schuss Aggressivität in den Zweikämpfen", erklärt Ferl, der Schwachpunkt Nummer zwei, effektive Chancenverwertung, ebenfalls angegangen ist. "Das ist das größte Problem vieler Teams", sagt er und hofft, dass seinen Jungs am Sonntag nicht das Schusspech an den "Stiefeln" klebt.
Gegner FSV Wacker Gotha - der Anstoß erfolgt am Sonntag um 13.30 Uhr im Volkspark-Stadion (Pfullendorfer Straße 100) - steht am südlichsten Zipfel der Oberliga-Tabelle. Der Gäste-Coach sieht die Partie nicht als Sechs-Punkte-Spiel an. "Nach dem Abpfiff wollen wir im zweistelligen Punktbereich stehen", formuliert er das Tagesziel. Ferl hat sich den Tabellenletzten beim 0:7 in Markranstädt angesehen. Trotz des deutlichen Endergebnisses warnt er seine Schützlinge, die Wacker-Truppe nicht zu unterschätzen.
Gotha verfügt über einen guten Angriff und funktioniert als homogene Elf. In der zweiten Halbzeit ging jedoch die Grundordnung verloren. "Wir wollen das dritte Mal in Folge nicht verlieren", sagt der Piesteritzer Chefcoach, der weiß, dass die Grün-Weißen beim 3:0 gegen Dresden II viel Selbstvertrauen gesammelt haben. Die beiden Innenverteidiger Daniel Gallin (Arbeit) und Philipp Schlüter (Bronchitis) stehen dem Coach nicht zur Verfügung. Robert Römer, der gegen die Dynamo-Reserve bereits einen Kurzeinsatz absolvierte, ist wieder fit.
Drei Punkte! Dieses Ziel steht auch auf dem Wunschzettel des FSV Wacker. "Wir haben bereits zwei Heimspiele gewonnen", sagt der sportliche Leiter des Vereins, Steven Hoppert, der betont, dass Gotha besser ist, als es der Tabellenstand aussagt. "Wir haben ein junges und entwicklungsfähiges Team", fügt er an und erzählt, dass diese Tatsache finanziellen Zwängen geschuldet ist.
"Einen Leitwolf können wir uns nicht leisten", so Hoppert, dafür fehle dem Verein schlichtweg das Geld. Der sportliche Leiter ist zuversichtlich, dass es am Sonntag mit dem dritten Dreier klappt. "Gegen Piesteritz müssen wir über den Kampf ins Spiel finden. Anders geht es nicht."
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Dann empfängt der SV Friedersdorf den 1. FC Bitterfeld-Wolfen. Für die Gastgeber ist das nur der Auftakt, bereits am folgenden Freitag geht es zum Spiel nach Thalheim.
Andere Erwartungen vor der Saison
Doch einmal ist der Spitzenreiter und Ortsnachbar zu Gast. Viele Friedersdorfer Fans haben sich im Vorfeld der Landesligasaison auf diese Auseinandersetzungen gefreut, konnten aber die derzeitige Situation nicht erahnen.
Erwarteten viele Experten den Aufsteiger recht weit oben, so sieht die Realität nach dem siebten Spieltag etwas ernüchternd aus. Mit Zählern hat die Mannschaft gerade einmal einen Punkt auf die Abstiegsränge Vorsprung, lediglich zwei Siege konnten eingefahren werden.
Ganz anderes die beiden Kontrahenten. Während Rot-Weiß Thalheim überraschend an der zweiten Stelle steht, ist der 1. FC Bitterfeld-Wolfen derzeit das überragende Team der Liga, konnte alle sieben Saisonspiele gewinnen "Bitterfeld kommt als ungeschlagener Tabellenführer mit breiter Brust nach Friedersdorf", sagt Friedersdorfs Trainer Andreas Schneider, "ich hingegen kann erst am Freitagabend zum Abschlusstraining meine Mannschaft formieren. Mein derzeitiges Hauptproblem ist ein fehlender Torhüter, Mario Karalus ist gesperrt und ob Christian Zehe spielen kann, ist noch fraglich. Aber eines ist sicher, elf Mann sind auf dem Platz und die sind hochmotiviert und werden alles für ein positives Ergebnis geben."
Vergangenheit als Mutmacher
Betrachtet man die Vergangenheit, sollte zumindest die gemeinsame Landesklasse-Saison 2010 / 2011 den Friedersdorfern Mut machen. Dort siegte man im Bitterfelder Stadion mit 2:1. Die Tore für den SVF schossen damals Tobias Gallasch und Maximilian Hübner - beide sind nicht mehr im Verein.
Das sieht beim damaligen Bitterfelder Torschützen, Mathias Kuhlig, ganz anders aus. Auch in dieser Saison zeigt der sich wieder sehr treffsicher. Nicht nur deshalb würde ein Bitterfelder Sieg niemanden überraschen. Doch ein Derby setzt bei jedem neue Kräfte frei.
Motivationskurs im Olympiastadion
LANDESLIGA Kemberger erleben in Berlin live, dass Moral Berge versetzen kann.
VON ULF ROSTALSKY
WITTENBERG/MZ - "Natürlich hinterfragen wir im Moment viel." Kembergs Landesliga-Fußballtrainer Stefan Kohnert macht keinen Hehl daraus, dass sein Job derzeit viel psychologisches Geschick braucht. Rot-Weiß rangiert auf dem letzten Tabellenplatz. Am Sonnabend um 15 Uhr kommt mit dem SV Merseburg das Überraschungsteam der Saison nach Kemberg.
Gute Stimmung trotz Niederlagen
Den Gästen schiebt Kohnert die Favoritenrolle zu. Dennoch wolle Rot-Weiß Zählbares erreichen. Leicht wird das ganz sicher nicht. Aufsteiger Merseburg 99 hat fünfmal in Folge nicht verloren und rangiert auf Tabellenplatz drei. Für Kemberg hingegen schlagen fünf Niederlagen in Folge zu Buche. Dennoch stellt sich der Coach vor seine Jungs und schiebt Spielerverpflichtungen beiseite. Handeln könne man ohnehin frühestens in der Winterpause. "Und dann muss auch die Frage gestellt werden, ob so etwas gewollt und machbar ist." Kohnert setzt auf den aktuellen Kader, in dem er trotz der Negativerlebnisse der letzten Wochen eine gute Stimmung ausgemacht hat.
Die freilich hat Rot-Weiß nicht auf die Siegerstraße gebracht. "Wir schaffen es nicht, nach Erfolgserlebnissen weiterzuspielen", hat der Trainer festgestellt. Beispiele hat er schnell bei der Hand. So den zwischenzeitlichen Ausgleich, für den in der vergangenen Woche in Braunsbedra Benjamin Hampel sorgte. Immer wieder gibt Kemberg das Heft des Handelns aus der Hand. Das ärgert den Coach, der tief in die Motivationskiste gegriffen hat. Ein Großteil der Mannschaft war am Dienstag im Berliner Olympiastadion. Und hat erlebt, wie ein sicher geglaubter Sieg noch verschenkt werden kann. Kohnert hat nicht die deutsche Nationalmannschaft im Sinn. "Die Moral und der Wille der Schweden waren beeindruckend." Der Coach ist weit entfernt, seine Jungs mit den Nationalteams zu vergleichen. "Die meisten von uns haben letztes Jahr noch Kreisoberliga gespielt." Doch das Aufbäumen und der Wille der Skandinavier soll Beispiel sein für Rot-Weiß. "Wir sind personell gut aufgestellt", erklärt Kohnert und hofft nun auf das fällige Erfolgserlebnis.
Stache nicht ganz zufrieden
Erfolg hat auch der Coach von Eintracht Elster, Detlef Stache, im Sinn. Er stellt sich gerade in Zeiten der Kritik demonstrativ vor seine Mannschaft. "Wir haben doch Punkte geholt." Natürlich macht der Trainer kein Geheimnis daraus, dass er nicht zufrieden war mit den Ergebnissen der letzten Wochen. Deshalb die Spieler zur Brust nehmen und nervös machen, möchte er nicht. "Sie müssen ihr Potenzial ausreizen und die Leistungen vom Training auch im Spiel zeigen." Dann komme der Spaß am Fußball zurück. Elster hat das schon letztes Jahr bewiesen. Auch da kam die Eintracht schwer in die Gänge. Ruhige Aufbauarbeit und Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten haben die Mannschaft schließlich nach oben geführt.
In Naumburg (8.) trifft die Eintracht (9.) auf den unmittelbaren Tabellennachbarn. Mit einem Sieg wären der Platztausch und der Anschluss an die obere Tabellenhälfte möglich. "Wir haben etwas gut zu machen aus dem letzten Jahr", meint Detlef Stache. Das 0:2 war für ihn "eine Vorführung". Das soll dem SV 1905 morgen ab 15 Uhr nicht noch einmal gelingen. Im personellen Bereich kann der Coach positive Nachrichten verbreiten. Kay Stephan wird nach seiner Sperre wieder auflaufen können.
Quelle:MZ