Fußball - Landesklasse Aufsteiger schon gefunden?

PR Team, 13.12.2012

Fußball - Landesklasse Aufsteiger schon gefunden?

Fußball - Landesklasse Aufsteiger schon gefunden?
VON DIETMAR BEBBER UND ANDREAS RICHTER, 12.12.12, 18:39h, aktualisiert 12.12.12, 22:38h

Schaffen es Ali El Gourma (grünes Trikot, hier in der Partie gegen die SG Reppichau) und seine Teamkollegen der SG Ramsin, den Spitzenplatz in der Rückrunde zu verteidigen? (FOTO: RENÉ FOX)
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WITTENBERG/MZ. Die Hälfte ist (für fast alle) geschafft. Auch wenn am vergangenen Wochenende einige Partien in der Fußball-Landesklasse dem Wetter zum Opfer fielen, ist die Hinrunde offiziell beendet. Zeit, um eine erste Analyse der aktuellen Saison zu wagen. Und da ist bisher bereits eine Menge Interessantes passiert.

Oben und unten derzeit alles klar

Zwar ergibt sich durch die Spielausfälle in der Vorwoche ein leicht verzerrtes Bild beim Blick auf die Tabelle, doch sowohl an der Spitze des Klassements als auch im Tabellenkeller sind die Rollen momentan klar verteilt. Ganz oben hat es sich die SG Ramsin für die Winterpause über bequem gemacht. Die hatte dort aber niemand erwartet. Denn vor dem Start der Hinrunde gaben alle 16 Landesklassenmannschaften ihr Favoritenvotum ab. Und demnach waren sich zwölf Teams sicher, dass die Oberliga-Reserve aus Piesteritz der Aufstiegskandidat Nummer eins sei. Jetzt ist es also anders gekommen.

Und wenn man sich an der Vergangenheit orientiert, könnte mit den Ramsinern vielleicht schon der Aufsteiger in die Landesliga gefunden sein. So war vor einem Jahr der SV Friedersdorf Herbstmeister. Und die Friedersdorfer stiegen am Ende der Saison 2011 / 12 auch auf. Dies war aber ebenso der Fall bei den Formationen, die damals auf den Abstiegsplätzen überwinterten. Sie mussten auch nach Abschluss der Serie den Weg nach unten antreten. Sollte es diesmal beispielsweise Einheit Wittenberg oder Vorwärts Dessau treffen?

In Ramsin jedenfalls hat man das nötige Selbstbewusstsein im Team, den eventuellen Aufstieg auch zu vollziehen. "Ich wäre bereit für die Landesliga, habe als mögliche Aufsteiger aber noch Piesteritz II und Annaburg auf dem Schirm. Jetzt muss aber in der Winterpause unser Vorstand Farbe bekennen", erklärt Trainer Lutz Dobbermann zu dem Thema. Was dieser am Mittwoch auf Nachfrage der MZ auch bereits machte.

Fast 9 000 Zuschauer

In den bisher 113 absolvierten Spielen sahen 8 782 Zuschauer immerhin 486 vollendete Torschussversuche. Acht davon waren jedoch Eigentore und 29 wurden vom Elfmeterpunkt erzielt. Für das erste Tor der Saison 2012 / 2013 durfte sich Marc Stockmann (HSV Gröbern) feiern lassen. Und es lohnte sich immer wieder, bis zum Abpfiff auszuharren. Immerhin fielen mit 23 Treffern die meisten Entscheidungen erst in der letzten Spielminute. Insgesamt verewigten sich von den 383 eingesetzten Spielern bisher 143 als Torschütze. Daniel Richter (VfB Gräfenhainichen) brachte es dabei schon auf 19 Treffer und führt damit die Liste der Torjäger an. Er wie noch drei weitere Kicker brachten zudem das Kunststück fertig, je viermal in einer Partie den gegnerischen Torwart zu überwinden.

Neben den Torjägern sind aber auch noch weitaus mehr Spieler für eine Mannschaft vonnöten. Die Elf von Grün-Weiß Piesteritz mischte den Kader am häufigsten durch und brachten es so auf 31 eingesetzte Akteure. Mit nur 18 Kickern waren dagegen die beiden Aufsteiger Ramsin und Nedlitz am sparsamsten. Sehr groß ist auch das Altersgefälle. Der HSV Gröbern wie auch die ASG Vorwärts Dessau bieten mit einem Durchschnitt von 29 Jahren die Teams mit der größten Erfahrung auf. Mit Olaf Aßmann (44 Jahre) hatten die Einheit-Kicker aus Wittenberg am vergangenen Sonnabend den bislang ältesten Spieler am Start. Dass dies aber allein nicht entscheidend ist für den Erfolg, bewiesen erneut die Ramsiner. Ihr Schlussmann musste in der Vorrunde erst siebenmal hinter sich greifen, während dafür die Grün-Weißen aus der Lutherstadt die meisten Treffer unterbringen konnten (46).

Der Spitzenreiter in Sachen Zuschauergunst ist dafür der Wittenberger Kreismeister SV Seegrehna. Er lockte 776 Besucher in die Sportstätte "Gebrüder Grabsch". Am wenigsten scheinen sich die Freunde des runden Leders für die Leistungen der Nedlitzer zu interessieren. Dort wurden bislang erst 257 zahlende Schlachtenbummler begrüßt. Das Altkreisderby zwischen Jessen und Annaburg bescherte dem Jessener Schatzmeister bisher den Tag mit den meisten Einnahmen (400 verkaufte Karten). Das sah früher jedoch noch besser aus (750 zum Derby im November 2011 in Annaburg).

Ordentlich zur Kasse gebeten

Doch die bei den Vereinen für das Geld Verantwortlichen dürfen sich nicht nur über die Einnahmen freuen, sondern müssen in Sachen Schiedsrichterentschädigung einiges ausgeben. Insgesamt 11 036,90 Euro wechselten so schon den Besitzer. Am härtesten traf es da den Spitzenreiter, der im Durchschnitt 107 Euro je Ansetzung für die Unparteiischen aufbringen musste.

Übrigens, der Nichtantritt von Vorwärts Dessau bei Union Sandersdorf II (2. Dezember) beschäftigt immer noch das zuständige Sportgericht. Eine Entscheidung steht daher weiterhin aus.


Quelle:MZ