Spiele vom WE in der MZ
PR Team, 08.10.2013

Wieder Wechsel an Spitze
FUSSBALL Friedersdorf profitiert von den Ausrutschern der Konkurrenz. Annaburg schießt Blau-Rot Pratau 9:0 vom Platz.
VON DIETMAR BEBBER
WITTENBERG/MZ - An der Tabellenspitze der Fußball-Landesklasse, Staffel fünf, hat es am achten Spieltag einen Wechsel gegeben. Der SV Friedersdorf nutzte die Patzer der Konkurrenz und schoss sich mit einem 3:0-Erfolg über den amtierenden Wittenberger Kreismeister VfB Zahna an den Platz an der Sonne. Die Tore erzielten Christian Grunert (44.), Carsten Schmidt (56.) und Marc Felix Rohde (72.). Der bisherige Primus, die SG Union Sandersdorf II, kam beim SV Rot-Weiß Kemberg unter die Räder. 0:6 stand am Ende auf der Anzeigetafel. Mit diesem Sieg haben sich die Gastgeber aus der Gefahrenzone geschossen. Moritz Hillebrand (28.), René Fischer (35.), Maximilian Zwetzschke (50., 88.), Lukas Hillebrand (54.) sowie Matthias Liebmann (86.) waren für den Sechserpack vor 55 Zuschauern verantwortlich. Staffelfavorit FC Grün-Weiß Piesteritz II hat es ebenfalls erwischt. Das Team von Coach Stefan Neuberg zog gegen die SG Trebitz im Volkspark überraschend 1:3 den Kürzeren. Enrico Franzel gelang ein Hattrick (3., 5., 41.). Für den FC traf Philipp Scopp (38.). "Der Gegner hat seine Chancen einfach besser genutzt", so der Piesteritzer Mannschaftsleiter Burkhard Müller nach dem Abpfiff, der betonte, dass die Grün-Weißen derzeit sehr verunsichert sind. Mit Siebenmeilenstiefeln marschiert gegenwärtig Grün-Weiß Annaburg nach schwachem Saisonstart durch das Klassement. Das Rohlik-Team ist nach 9:0-Sieg über Blau-Rot Pratau nun schon Vierter. Vierfacher Torschütze war Emanuel Clemens (25., 28., 62., 73.). Den Rest gegen völlig überforderte Pratauer besorgten Marcel Unger (2.), Marcel Schnabel (24.), Manuel Richter (39.), Dennis März (43.) und Bruce Dosseh (72.).
Keinen Sieger gab es im Derby zwischen dem VfB Gräfenhainichen und Ortsnachbarn HSV Gröbern. Einzig die Tore von Daniel Richter (13.) und Gröberns Bert Hintersdorf (56.) sorgten bei den 111 zahlenden Zuschauern für gute Laune. Keine Tore gab es beim Aufeinandertreffen der beiden Aufsteiger ESV Lok Dessau und TSV 1894 Mosigkau. Es wird interessant sein, wen dieses Remis am Saisonende am meisten schmerzt. Außer Spesen nichts gewesen, dürften sich die 79 Zuschauer beim torlosen Unentschieden zwischen der SG 1948 Reppichau und der SG Blau-Weiß Klieken spätestens zum Abpfiff gesagt haben.
Wieder gab es keine Punkte für den SV Allemannia 08 Jessen, sondern eine heftige 2:5-Niederlage beim SV Germania 08 Roßlau. Obwohl die Jessener durch Thomas Sachse (27.) und Oliver Mehlis (84.) trafen, reichte es nicht für einen Erfolg. Denn Stefan Krug (2., 82., 85.) brachte es zusammen mit Florian Mau (10.) und Steven Meiling (14.) auf fünf Tore für die siegreiche Germania.
STAFFEL FÜNF
Neunter Spieltag ab 19. Oktober
Aufgrund der Pokalwettbewerbe am kommenden Wochenende geht es in der Fußball-Landesklasse, Staffel fünf, erst am 19. Oktober weiter. Dann stehen ab 15 Uhr die Partien Jessen - Zahna, Mosigkau - Piesteritz II, Trebitz - Friedersdorf, Roßlau - Kemberg, Sandersdorf II - Reppichau, Klieken - Annaburg und Pratau - Gräfenhainichen auf dem Programm. Einen Tag später treffen um 14 Uhr noch Gröbern und Lok Dessau aufeinander. Gröbern beschließt auch die Hinrunde. Das Team von Trainer Hagen Giese trifft am 15. Dezember um 13 Uhr auf Gastgeber Blau-Rot Pratau. Jörg Marose von der SG Union Sandersdorf II führt mit 14 Treffern die Torjägerliste vor Stefan Krug (Germania Roßlau, 10) an. Auf dem dritten Platz folgt Manuel Richter (8) vom SV Grün-Weiß aus Annaburg. TT
Annaburger Torrausch
LANDESKLASSE Grün-Weiß erzielt gegen HSV Gröbern einen Achterpack.
VON DIETMAR BEBBER
WITTENBERG/MZ - Große Überraschungen gab es am Donnerstag bei den Spielen in der Fußball-Landesklasse, Staffel fünf, nicht. An der Spitze ist alles beim Alten geblieben. Aber zumindest die Annaburger sorgten mit ihrem Sieg für ein Achtungszeichen.
8:0 bezwangen sie den HSV Gröbern auf deren Platz. Gröberns Trainer Hagen Giese, zur Zeit im Urlaub auf Ibiza, fand keine Erklärung für dieses Debakel: "Bis auf zwei Mann war der bisher erfolgreiche Kader am Start." Annaburg spielte den überforderten Gegner an die Wand. Die heimische Abwehr war löchrig wie ein Schweizer Käse. Im Angriff gelang Gröbern nichts Verwertbares. So lagen die Gäste nach 45 Minuten schon 5:0 in Führung (Dennis März 14., Florian Kuchenbecker 17., Dosseh Bruce 28., Manuel Richter 32., Marcel Schnabel 33.). In der zweiten Halbzeit erhöhten Richter (61.), Florian Klöpping (78.) sowie Emanuel Clemens (90.) das Ergebnis.
Trotz des torlosen Unentschiedens gegen Blau-Weiß Klieken kletterte Rot-Weiß Kemberg auf den ersten Nichtabstiegsplatz (13.). Kemberg hat zwar wie Trebitz fünf Punkte, aber das bessere Torverhältnis (6:9 zu 7:13). Trebitz verlor 2:3 gegen Lok Dessau. Nach der Gästeführung durch Marcel Lorch (40.) und Martin Orling (72.) war es Norman Henschel, der Trebitz nach seinen Treffern (78., 81.) plötzlich wieder von einem Unentschieden träumen ließ. Diese Träume zerstörte in der letzten Spielminute aber Lorch.
Unverändert bleibt die Tabellenspitze. Liga-Primus Union Sandersdorf II bezwang am Feiertag Germania Roßlau 4:3. Schon nach den ersten 45 Minuten führten die Unioner mit einem Tor Vorsprung (3:2). Dabei lag bis dahin die Germania durch Hannes Triepel (10.) und Stefan Krug (2:1, 35.) zweimal vorn. Doch bevor es in die Pause ging, erzielten Jörg Marose (34., Elfmeter) und Ronny Telle (42., 45.) so etwas wie eine Vorentscheidung. Die Treffer des Sandersdorfers Marcel Krämer (78.) und des Roßlauers Michael Arndt (85.) nach der Pause änderten nichts mehr am Erfolg des Ersten.
Tabellenzweiter FC Grün-Weiß Piesteritz II hat sich den Niederlagenfrust vom vergangenen Wochenende am Donnerstag bei Aufsteiger VfB Zahna von der Seele geschossen. Als 6:2-Gewinner ging die Volksparktruppe vom Platz. Michael Hoy (37.) und Mirco Kloß (40.) trafen für den VfB. Für die Gäste war es kein Nachteil, dass sie nach der Gelb/Roten Karte für Chistopher Butsch ab der 37. Minute mit einem Spieler weniger auskommen mussten. Zu diesem Zeitpunkt führten sie schon durch Treffer von Michael Müller (11.), Phlipp Scopp (21.) und Andreas Thöner (35.). In der zweiten Hälfte kamen die Torerfolge von Oliver Richter (60., 71.) und erneut Müller (90.) hinzu. Der VfB Gräfenhainichen hatte bei seinem 1:0-Erfolg beim TSV Mosigkau mehr Arbeit zu leisten. Die Platzherren versuchten, in erster Linie mit teilweise übertriebener Härte - dafür gab es sechs Gelbe plus eine Gelb-Rote Karte für Marcel Schöne (83.) - zu beeindrucken. Der VfB ließ das jedoch nicht zu. Die Entscheidung brachte ein Strafstoß, den Daniel Richter sicher verwandelte (29.). Der zuvor im Strafraum gestoppte und dabei verletzte Marc Dieterichs musste das Spiel später aber wegen seiner Gelb-Roten Karte vorzeitig beenden (68.).
Der SV Blau-Rot Pratau sicherte sich beim 1:1 gegen die SG Reppichau einen wichtigen Zähler für das Punktekonto. Die Reppichauer Führung durch Kevin Jersak (13.) egalisierte Christian Zentgraf eine Minute vor den Schlusspfiff. Von Punkten träumt hingegen weiter Tabellenschlusslicht Allemannia Jessen. Dabei hätte Jessen mit etwas Glück ein Unentschieden erkämpfen können. Die Mauertaktik der Platzherren erwies sich gegen die spielerisch starken Friedersdorfer nur bis zur 60. Minute als probates Mittel. Dann entschied sich die Partie innerhalb von nur sieben Minuten. Anton Philipp legte vor, Florian Braun erhöhte auf 2:0 (63.). Die Jessener Antwort kam zwar prompt durch Daniel Stets (66.), doch weiterer Torjubel blieb den Elsterstädtern verwehrt.
Ansetzungen Sonntag, 14 Uhr: Annaburg - Pratau, Reppichau - Klieken, Kemberg - Sandersdorf II, Roßlau - Jessen, Friedersdorf - Zahna, Piesteritz II - Trebitz, Lok Dessau - Mosigkau, Gräfenhainichen - Gröbern
Elster verschenkt Heimsieg
LANDESLIGA Eintracht trennt sich von Stedten nach 2:0-Führung nur 2:2.
VON ULF ROSTALSKY
ELSTER/MZ - Es war ein Fußball-Landesligaspiel, das die Eintracht aus Elster am Sonntag hätte gewinnen müssen. "Haben wir aber nicht." Trainer Jiri Andrusak ist kurz nach dem Abpfiff der Partie gegen Romonta Stedten (2:2) bemüht um Sachlichkeit. Doch dann fallen die Worte, die wachrütteln sollen. Man habe nicht nur in sechs Minuten praktisch alles verspielt. "Wir waren zu naiv und auch zu lässig." Das Unentschieden ist deshalb die logische Konsequenz, meinte der Fußball-Lehrer, der weiß, dass es die Eintracht verpasst hat, sich in Schlagweite zur Konkurrenz an der Spitze zu halten.
Dessau und Weißenfels sind nach ihren gestrigen Siegen wieder vier Punkte enteilt. Auch Ramsin kann mit einem Sieg in Thalheim wieder an der Andrusak-Elf vorbeiziehen. "Wir haben uns das selbst kaputtgemacht", sagt der Coach, dessen Mannschaft gestern anders als bei den letzten Siegen gegen Naumburg und Ramsin nur schwer ins Spiel fand. Die erste Viertelstunde gehörte eindeutig den Gästen. "Glück, dass wir da kein Tor kassiert haben." Die Hausherren spielten sich allerdings zunehmend frei. Die Führung war nicht mehr als eine Frage der Zeit. Sie fiel freilich mit reichlich Glück. Flanke, Torschuss? Zsolt Weigerding kann es am Ende egal gewesen sein. Sein Ball überraschte Stedtens Keeper Christopher Kuhnt und trudelte über die Linie (30.). Kurz vor der Pause dann das 2:0. Kapitän Fabian Schlüter marschierte auf der rechten Seite Richtung Gästetor und sorgte mit seinem Treffer für den stattlichen Vorsprung (42.). "Wir hätten das Ding nach Hause bringen müssen", ist Trainer Andrusak überzeugt. Zumal mit Kay Stephan und Fabian Schlüter noch zwei weitere Male Elsteraner Spieler allein vor dem Stedtener Gehäuse auftauchten.
Allein die Tore fielen nicht. Das sollte sich rächen. "Es waren zwei Viertelstunden, da hat der Gegner das Spiel bestimmt. Das reichte für die Gäste", schätzte der Eintracht-Coach ein. Denn wie in Halbzeit eins preschte Romonta auch nach dem Wiederanpfiff sofort los. Schon in der 49. Minute verkürzte Henrik Bettels auf 1:2. Wieder war es ein Standard, der die Eintracht in Bedrängnis brachte. "Unser wirklich großes Problem", meinte Andrusak. Schließlich wäre der Ball nach dem Freistoß gefühlte zwei Minuten in der Luft gewesen. "Und wir schauen alle nur selenruhig zu." Auch der 2:2-Ausgleich in der 54. Minute bietet Stoff für die verbale Nachlese. "Da steht Keeper Robin Brandenburg einfach viel zu weit vor dem Tor", ist der Trainer sicher. Alexander Kroll dürfte das nicht anders gesehen haben. Aus gut 25 Metern hob der Stedtener den Ball über Elsters Schlussmann - 2:2 und noch mehr als eine halbe Stunde zu spielen. Eigentlich war noch alles möglich im Brale-Sportpark.
Doch die Eintracht stellte sich selbst ein Bein. Chancen wurden reihenweise verspielt und gleich zwei Matchbälle nicht verwandelt. Ein Pfiff und eine klare Ansage. Schiedsrichter Thomas Thrun zeigte nach Handspiel auf den Elfmeterpunkt. Eine sichere Sache für Elsters Torgaranten Michal Obrtlik. Eigentlich. Denn der Tscheche scheiterte an Romonta-Schlussmann Christopher Kuhnt. Der hatte den Ball sicher und sprang sprichwörtlich in den vor ihm auftauchenden Schlüter. Die Situation wertete der Schiri vor 140 Fans im Brale-Sportpark als Tätlichkeit, stellte Kuhnt vom Platz und zeigte zum zweiten Mal innerhalb einer Minute auf den Punkt. Wieder trat Obrtlik den Elfer. Und wieder scheiterte er.
Für Jiri Andrusak bleibt eine Erkenntnis. "Wir kassieren zu viele einfache Tore und gehen streckenweise viel zu unkonzentriert zur Sache." Das rächt sich im Fußball. Der Aufwärtstrend der Eintracht, die am Donnerstag Ramsin schlug, ist gestoppt. Elster rangiert weiter auf dem vierten Tabellenplatz. Elster: Robin Brandenburg, Zsolt Weigerding, David Kühnast (68. Stefan Scholz), Fabian Schlüter, Benjamin Witt (55. Petr Ruzicka), Kevin Schüler, René Rosenberger, Kay Stephan, Michal Obrtlik, Laszlo Lango (85. Martin Thauer), Jens Puhlmann
Mission erfüllt
LANDESLIGA Eintracht Elster besiegt Spitzenreiter SG Ramsin deutlich 3:0.
VON ULF ROSTALSKY
ELSTER/MZ - Fußball-Landesligist Eintracht Elster ist zurück in der Spitzengruppe. Die Elf von Trainer Jiri Andrusak siegte am Feiertag in Ramsin 3:0, feierte damit den zweiten Sieg in Folge. Sechs Punkte, Platz vier: Die Bilanz stimmt. "Mission erfüllt", sagt der Coach und freut sich, dass seine Jungs nach dem klaren 5:0 gegen Naumburg auch in Ramsin nichts anbrennen ließen. "Wir haben den Gegner fest im Griff gehabt und ihm nicht den Hauch einer Chance gegeben."
Elster hat den bisherigen Spitzenreiter mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung niedergerungen. "Wenn ich in der Vergangenheit häufiger kritisch war, muss ich heute den Hut ziehen vor den Jungs. Sie haben überzeugend gespielt und die volle Leistung abgerufen. Nicht zuletzt hat mein Co-Trainer Maik Barth den Gegner richtig gut analysiert." Jiri Andrusak ist sicher, dass die Eintracht in einer solchen Form ein entscheidendes Wort mitreden kann, wenn es um die Spitze geht.
"Vorausgesetzt, wir halten das Niveau." Viel spricht dafür, dass dies keine utopische Vorstellung sein muss. Der Coach kann auf fast den gesamten Kader zurückgreifen und hat offensichtlich im 4-4-2-System eine Ordnung gefunden, mit der sein Team sehr gut zurechtkommt. Solide Abwehr, spielstarkes Mittelfeld und zwei gefährliche Spitzen: Gegen Ramsin ging das auf ganzer Linie gut. Von Anfang an agierte beim Aufsteiger und zeitweisen Tabellenführer nur die Eintracht. Mit Abdel Aziz El Gourmat und Dalibor Janjic waren die Tormaschinen der Ramsiner komplett außer Kraft gesetzt. Chancen erspielte sich lediglich die Eintracht. Kleiner Makel: Das Ergebnis hätte noch deutlicher ausfallen können, wenn wirklich alle Gelegenheiten genutzt worden wären. Beispiel Martin Thauer, der aus zwei Metern den Ball übers Gehäuse des Ramsiner Schlussmanns Björn Fieder schaufelte. Andere Eintracht-Spieler bewiesen deutlich mehr Treffsicherheit. In der 32. Minute ließ sich Laszlo Lango nicht lange bitten und versenkte den Ball mit straffem Schuss aus 20 Metern. Das 1:0 war das fünfte Saisontor des Ungarn. Nur eine Minute später zappelte der Ball erneut im Netz. Diesmal war Kay Stephan erfolgreich.
"Das Ding war dann praktisch durch", ist Trainer Andrusak Realist. Ramsin fand einfach nicht den Zugriff zum Spiel und wurde noch einmal bestraft. Die Elsteraner nutzten geschickt die misslungene Abseitsfalle der Platzherren aus. Kapitän Fabian Schlüter tauchte allein vor Keeper Björn Fieder auf, wartete lange und schob das Leder locker am Schlussmann vorbei. "So will ich das sehen. Konsequent im Zweikampfverhalten, sicher im Spielaufbau und der Ballführung", betont Jiri Andrusak.
Eintracht Elster: Robin Brandenburg, Zsolt Weigerding, David Kühnast (65. Martin Thauer), Fabian Schlüter, Benjamin Witt (86. Mathias Smetak), Kevin Schüler, René Rosenberger, Kay Stephan, Michal Obrtlik, Laszlo Lango (82. Stefan Scholz), Jens Puhlmann
HEIMSPIEL
Andrusak-Truppe will nachlegen
Am Sonntag ab 14 Uhr steht Eintracht Elster die nächste Bewährungsprobe bevor. Zu Hause wird Romonta Stedten erwartet. Der Tabellenneunte war am Donnerstag zu Hause gegen Schlusslicht Merseburg nicht über ein 1:1 hinausgekommen. Für die Mannschaft aus dem Saalekreis war es das vierte Unentschieden im siebenten Spiel dieser Saison. In Elster soll kein Remis für Stedten herausspringen. Denn Eintracht-Coach Jiri Andrusak erklärt: "Wir wollen was zeigen. Das sind wir den Fans schuldig." Er verspricht einen offensiv ausgerichteten Gastgeber, der gewinnen will. UR
Absturz ans Tabellenende
FUSSBALL Oberligist Grün-Weiß Piesteritz unterliegt Aufsteiger Schott Jena 1:2.
VON THOMAS TOMINSKI
JENA/MZ - Die Oberliga-Fußballer des FC Grün-Weiß Piesteritz sind neuer Besitzer der roten Laterne. Das Team aus dem Volkspark zog im "Abstiegsgipfel" bei Aufsteiger SV Schott Jena 1:2 den Kürzeren und tauschte am Sonntag mit dem Gegner nach 90 umkämpften Minuten die Plätze.
"Nach dem Abpfiff hat mich ein Fan gefragt, wo wir jetzt noch gewinnen wollen", sagte der Piesteritzer Co-Trainer Olaf Aßmann, der zugab, "völlig frustriert" von der Vorstellung der Mannschaft zu sein. "Die war doch 70 Minuten gar nicht auf dem Platz", sagte er. Beim heutigen Training will er zusammen mit Chefcoach Uwe Ferl Klartext reden. "Die Blamage in Jena bekommen die Spieler aufs Butterbrot geschmiert." Der 45-Jährige kündigte an, dass er mit Ferl die Karre aus dem Dreck ziehen will. Jetzt den Brocken hinzuschmeißen, sei kein feiner Zug. "Es sei denn, der Vorstand trifft eine andere Entscheidung", räumte er ein.
Trotz der laut Aßmann "kernigen Ansprache" vor dem so wichtigen Kellerduell kamen die Piesteritzer auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld nur schwer in die Gänge. Ladislav Stefke (10.) setzte nach Flanke von Kevin Gerstmann mit einem Schuss das erste Achtungszeichen, nach Pass von Robert Römer verfehlte Florian Freihube per Kopfball das Ziel (36.). Gastgeber Jena war im ersten Abschnitt die bessere Elf und brachte die Gäste aus dem Volkspark wiederholt in die Bredouille. Der Piesteritzer Keeper Daniel Zschiesche musste zweimal Kopf und Kragen riskieren, um den ersten Gegentreffer zu verhindern. Einmal besaß er auch das Glück des Tüchtigen, als der Ball den Pfosten touchierte. "In der Oberliga reicht es nicht, zehn von 45 Minuten Fußball zu spielen", bemerkte Aßmann kritisch. Der von Steffen Geisendorf trainierte Thüringenmeister erwischte nach dem Wechsel einen Start nach Maß und zeigte an, dass die drei Punkte in Jena bleiben sollen. "Da ging sofort die Post ab", so Aßmann. Danny Reuther erzielte in der 52. Minute den ersten Treffer in dieser Begegnung und brachte seine Elf auf Kurs. Piesteritz bekam in dieser Phase keinen Zugriff auf das Spiel - und erhielt prompt die Quittung. Benjamin Bahner konnte sich frei stehend die Ecke aussuchen und erhöhte auf 2:0 (61.).
Mit der Einwechslung von Tobias Klier kam frischer Wind in den bis dahin lauen FC-Sturm. Mit einem Kopfball (66.) setzte er das Zeichen zur Aufholjagd. Piesteritz blieb zwar spielerisch vieles schuldig, doch kämpferisch gaben die Gäste alles. Tim Hebsacker (74.) erzielte nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus den 1:2-Anschlusstreffer und bescherte den 120 Zuschauern eine spannende Schlussphase. Der FC versuchte alles. Doch Dawid Amroziak (86.) und Gerstmann (89.) scheiterten am glänzend aufgelegten Schlussmann des SV Schott, Brian Gheorghiu. "Trotzdem", sagt Aßmann, "im Abstiegskampf ist nur eine gute Schlussphase zu wenig." Der 45-Jährige betonte, dass sich mit dem Thema Abstieg im Verein noch keiner beschäftigt. Doch zwei Punkte aus acht Spielen plus Rang 16 sind eben auch keine Erfolgsbilanz. Jetzt muss gehandelt werden. Piesteritz: Daniel Zschiesche, Frank Lehmann (82. Dennis Marschlich), Marco Trogrlic, Tim Hebsacker, Philipp Schlüter, Kevin Gerstmann, Florian Freihube, Oliver Hinkelmann (58. Pawel Wojchiechowski), Ladislav Stefke (58. Tobias Klier), Robert Römer, Dawid Ambroziak
Nur ein paar Tage Bronzegefühle
FUSSBALL Kreisoberligist Nudersdorf rutscht wieder aus Spitzengruppe heraus.
WITTENBERG/MZ/WMI/AR - Erst am Donnerstag schafften die Kreisoberliga-Fußballer aus Nudersdorf den Sprung auf den dritten Tabellenplatz. Nach dem Sonntagsspiel rutschten sie in der Wertung des Kreisfachverbandes Wittenberg auf Rang vier ab. Beim Kreisfachverband Anhalt breitete sich beim sogenannten Spitzenspiel ziemliche Langeweile aus.
Kreisfachverband Wittenberg
Verloren haben sie nicht, die Nudersdorfer bei der Partie gegen die LSG Lebien. Aber das 2:2 reichte nicht aus, um den dritten Tabellenplatz zu verteidigen. Und die Gäste mussten sogar aufpassen, dass sie nicht als Verlierer vom Platz gehen mussten. Lange lagen sie zurück, die ersten beiden Treffer brachte nämlich Platzherr Lebien unter (Matthias Braun, 11., 50.). Erst Marcus Hilgenhof (65.) und Maik Lampe (73.) retteten das Remis.
Spitzenreiter Graf Zeppelin Abtsdorf untermauerte bei Eintracht Elster II seine gute Form. 3:0 setzte sich der Favorit durch. Die Treffer steuerten Andreas Tietel (74., 82.) und Marcus Gärtner (90.) bei. Tabellenzweiter Glückauf Möhlau bezwang die SG Zschornewitz/Muldenstein 2:1. Stephan Dammann (45.) und Patrick Frenzel (70.) setzten sich für den Gastgeber durch. Den Ehrentreffer für die SG-Kicker bewerkstelligte Martin Schmidtke (90.). Und auch der alte, neue Dritte im Spitzentrio, der SV Seegrehna, setzte sich 2:1 durch, und dies bei der dritten Vertretung von Grün-Weiß Piesteritz. Für den SV trafen Marcus Furchner (18.) und Ronny Kohn (45.). Das Piesteritzer Tor erzielte Alexander Ehel (58.).
Kreisfachverband Anhalt
Die Spitzenpartie zwischen der Reserve von Germania Roßlau und Chemie Rodleben versprach viel, hielt aber mit dem 0:0 nur wenig. Rodleben bleibt weiter Spitzenreiter vor Vorwärts Dessau, die den Dessauer SV am Sonntag mit 6:3 besiegte und so Roßlau II auf Tabellenplatz drei verdrängte.
Diesen Platz hatte eigentlich die SG Waldersee/Vockerode im Visier. Allerdings vergeigten die Schützlinge von Trainer Uwe Wilke das Derby gegen die SG Oranienbaum-Wörlitz mit 2:3. "Wir haben eine Stunde Antifußball geboten", ärgerte sich Wilke. Für die Barock- und Parkstädter trafen Dennis Meyer (6.) Marcel Bodenberger (17.) sowie Mohamed Toure (71.), Ronny Swientek (53.) und Florian Löbel (65.) für die Gastgeber.
Blau-Rot Coswig lag bei der Partie gegen die SG Walternienburg/Güterglück dreimal in Front. Trotzdem reichten die Treffer von Marcel Bätz (12.), Sebastian Kinze (17.) und Marco Tille (45.) nur zu einem 3:3. Die SG Jeber-Bergfrieden/Serno verlor bei Dessau 05 II mit 1:4 (Torschütze in der 43. Minute war Thomas Handrich). Bis weit in die zweite Halbzeit hielt die Dobritztruppe allerdings die Partie offen. Erst in der 85. und 88. Minute fielen die entscheidenden Treffer für das Schillerparkteam.
KREISOBERLIGA
Nudersdorfer drängeln sich aufs Podest
Blau-Weiß ist jetzt Tabellendritter.
VON WERNER MICHAELIS UND ANDREAS RICHTER
WITTENBERG/MZ - Fußball-Kreisoberligist Nudersdorf profitierte am Donnerstag von zwei Remis der Konkurrenz. Die Blau-Weißen sind jetzt Dritter in der Kreisoberliga Wittenberg. Beim Kreisfachverband Anhalt festigte Chemie Rodleben die Tabellenführung.
Kreisfachverband Wittenberg
Blau-Weiß Nudersdorf hat nach dem 5:4-Heimsieg gegen Grün-Weiß Linda den dritten Podestplatz erobert. Nudersdorf profitierte auch davon, dass sich Aufsteiger SV Reinsdorf und Tabellenzweiter Glückauf Möhlau sowie SV Seegrehna (jetzt Vierter) und Grün-Weiß Pretzsch (8.) je 1:1 trennten und man daher Seegrehna und Reinsdorf im Klassement überholte. Die Partie gegen Linda bot spannende Momente. Kampflos gaben die Gäste die Punkte nicht her. Beide Teams kamen erst in der zweiten Hälfte so richtig in Schwung. Benjamin Lange, der in der 34. Minute das erste Tor für Grün-Weiß erzielte, legte in Hälfte zwei nach (56., 83.). Treffer Nummer vier steuerte Stephan Peetz bei (88.). Zuvor hatten für die Nudersdorfer Tim Venediger (18.), Marcus Hilgenhof (48.), Denny Scholz (51.), Maik Lampe (73.) und Lucas Sekora (83.) getroffen.
Das dritte Unentschieden des siebenten Spieltages sprang bei der Partie SG Zschornewitz/Muldenstein kontra Eintracht Elster II heraus (3:3). Die SG, für die Stefan Heldt (21.), Veit Micklisch (27.) und Martin Schmidtke (75.) trafen, verschenkte am Ende den Sieg. Denn Elster kam nur zu zwei eigenen Toren, eines davon sogar erst in der ersten Minute der Nachspielzeit (Uwe Katte 31., Hannes Röger 91.). Aber Jens Schönerstedt (59.) traf ins eigene Tor.
Kreisfachverband Anhalt
Mit dem klaren 6:1-Sieg über Steutz/Leps bleibt Chemie Rodleben Tabellenführer. Auch die Reserve von Germania Roßlau verlässt nach dem torlosen Unentschieden bei der SG Oranienbaum-Wörlitz die Erfolgsspur nicht. Die Barock- und Parkstädter haben hingegen an Boden verloren, stehen nun auf Rang elf der Tabelle.
Die SG Waldersee/Vockerode entführte mit dem 1:1 bei der SG Jeber-Bergfrieden/Serno einen wichtigen Punkt. "Es lief ein wenig unglücklich. Ein klassisches Eigentor von Michael Herbst hat uns in der 61. Minute den Sieg gekostet", erklärte Trainer Uwe Wilke. Kollege Harald Dobritz meinte: "Obwohl wir selbst nicht getroffen haben, können beide Mannschaften mit dem Ergebnis gut leben". Stephan Georgi (38.) visierte das richtige Gehäuse an.
Mit 5:1 besiegte Blau-Rot Coswig die zweite Mannschaft von Dessau 05 und hat die Abstiegsränge verlassen. "Es war ein in dieser Höhe verdienter und längst überfälliger Sieg", freute sich Coswigs Trainer René Gommert. Sebastian Kunze (8., 66., 80.), Ronny Seidlich (65.) und Danny Wanzeck (51.) trafen für Blau-Rot.
Quelle:MZ