KOL Bitterfeld Favoriten
Daniel Richter, 04.08.2009
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Am Freitag startet die Kreisoberliga mit dem Spiel zwischen Pouch/Rösa und Borussia Görzig
Friedersdorf wird favorisiert
Steve Ahland (gelb) verteilte 2008/09 die Bälle auf Nico Friedrich und Tobias Gallasch. Wer schießt in diesem Jahr die Tore für Osternienburg?
KÖTHEN/MZ. Am Freitag beginnt in Pouch die zweite Saison der eingleisigen Kreisoberliga. Den Auftakt machen der SV Pouch / Rösa und der VfB Borussia Görzig, aber die Liga stellt sich eine ganz andere Frage: Entscheidet die Abwrackprämie über den Aufstieg?
Favoritenrolle klar verteilt
Fakt ist, dass dem SV Friedersdorf die mit Abstand größten Chancen auf den Staffelsieg zugesprochen werden. Von den befragten Kreisoberliga-Trainern hat ausnahmslos jeder die Mannschaft von Andreas Pietzonka ganz oben auf der Rechnung. "Friedersdorf hat von den Namen her ganz klar die beste Mannschaft", urteilte Ramsins Vereinsvorsitzender Andreas Kühlewind. Marco Mühlenbeck, Trainer der Sandersdorfer Union-Reserve, stimmt dem zu. "Wer aufsteigen will, muss an Friedersdorf vorbei."
Nico Friedrich, Tobias Gallasch, Martin Ungefroren, Sebastian Rupp oder Ronny Telle - dass sind die neuen Namen im Team von Pietzonka. Die ersten zwei wechselten vom Ligarivalen Hertha Osternienburg, Ungefroren kommt vom Landesligisten aus Thalheim. Rupp und Telle spielten im Vorjahr in Sandersdorf. Namhafte Verstärkungen, mit denen der Verein nur ein Ziel verfolgen kann - den Aufstieg. Immer wieder fällt dabei der Name des Friedersdorfer Hauptsponsors, der den Verein erheblich unterstützt - eines Autohauses, dem es durch die diesjährige Abwrackprämie wohl besser geht als zuvor. Denn die meisten der Wechsel, so heißt es in Trainerkreisen einstimmig, sind keine Freundschaftsdienste.
"Natürlich sind wir die Favoriten und stellen diesen Anspruch auch an uns", so Trainer Pietzonka, "aber das heißt nicht, dass wir einen Freibrief für den Aufstieg haben." Jedes Team werde sich gegen dieses "Star-Ensemble" doppelt anstrengen, und viele werden sehr defensiv agieren. "Wenn eine Mannschaft mauert, kriegt jedes Team seine Probleme - auch wir", weiß Pietzonka. Hinzu komme, dass sich bei dem schmalen Kader von 16 Mann kaum ein Leistungsträger verletzen darf.
Wer kommt dahinter?
Hinter Friedersdorf kommt eine Weile nichts, so die befragten Trainer. Am ehesten traut man es noch dem HSV Gröbern zu, Friedersdorf vom Thron zu stoßen. "Gröbern hat keine schlechte Mannschaft und gilt als kampfstark", schätzt Pietzonka den Konkurrenten ein. Auch Bitterfelds Trainer Dennis Sperber verspricht sich viel vom Heidesportverein. "Die haben sich ordentlich verstärkt." HSV-Trainer Hagen Giese sieht es ähnlich. "Friedersdorf steht für mich am Ende an der Spitze", so Giese, "aber wir werden auch versuchen, bis zum letzten Spieltag ganz oben mitzuspielen." Entscheidend sei, so Giese, wie sein Team aus den Startlöchern kommt und in den ersten Spieltagen auftritt. "Durch die Neuzugänge haben wir jedenfalls eine neue Qualität in der Mannschaft."
Weiterhin wird, wenn auch eingeschränkt, den zweiten Mannschaften aus Thalheim und Sandersdorf zugetraut, ein Wörtchen um den Aufstieg mitzureden. Den beiden anderen Landesklasse-Absteigern aus Holzweißig und Aken wird dies indes nicht zugetraut. Bei den Elbestädtern stellt sich in der Fußballgemeinschaft viel eher die Frage, wie sie die zahlreichen Weggänge ihrer Leistungsträger verkraften werden. "Wir wissen, dass es schwer wird", sagte Neu-Trainer Torsten Klehr vor einer Woche.
Auch Osternienburg muss sich nach den Abgängen seiner Offensive um Friedrich, Gallasch und Deistler erst neu finden. Ein ähnlich starkes Jahr wie zuletzt scheint ausgeschlossen, auch wenn sich die Neuzugänge Rott und Pauly in den Testspielen gut präsentierten.
Von den beiden Aufsteigern Kickers Raguhn und dem SV Edderitz wird die Liga aufgewertet. Gerade der Kreispokalsieger aus Edderitz zeigte gute Spiele in der Vorbereitungsphase. Ein 3:1 gegen den Landesklassisten CFC Germania sowie ein knappes 0:1 gegen den Landesligisten SV Dessau 05 lassen vermuten, dass der Aufsteiger ebenfalls in der vorderen Tabellenregion mitspielen kann.
Quelle:MZ