Amateurverträge - Eine neue Philosophie in Reppichau
PR Team, 23.08.2012

Auch in der Landesklasse. Die SG Reppichau hat sich auch dazu entschlossen, Spielern Amateurverträge zu geben. Dreizehn an der Zahl. Der von Nico Frauendorf und Sven Wunderlich wurde bis 30. Juni 2013 geschlossen. "Spieler über 30 bekommen nur für ein Jahr Vertrag", erklärt Lutz Richter, der Sportliche Leiter der SGR. Kevin Jersak, Marco Ecke, Oliver Sommer, Florian Keil, Jens Bönecke, Nico Deistler, Fabian Müller, Torsten Wlodarski, Philipp Görmer, Christian Seiche und Felix Brendler haben bis 30. Juni 2014 unterschrieben. Da muss die SGR eine Menge Geld zusammen bekommen. Geld, das aber laut Präsident Thomas Bösener für das erste Jahr schon gesammelt wurde. "Das wird von Sponsoren abgesichert, da wird es keine Probleme geben", sagt Bösener.
Der Hauptgrund für den Schritt hin zu Amateurverträgen ist die Planungssicherheit. "Das Ziel war, die Leistungsträger zu halten", sagt Lutz Richter. Alle Vereine haben im Mai und Juni damit zu kämpfen, dass die Spieler Angebote bekommen oder sich selbst umhören. "Jetzt können wir zwei Jahre fest planen", sieht Thomas Bösener den großen Vorteil.
So hatte man das auch beim CFC Germania vor. 16 Amateurverträge hatte der Köthener Verein mal. Heute sind es noch neun. Und es werden wohl eher weniger werden. Die Amateurgehälter konnten nicht immer pünktlich gezahlt werden, die Spieler waren unzufrieden. Es entbrannten heftige Diskussionen. Zur neuen Saison haben sich vier Spieler dazu entschlossen, die Verträge aufzulösen, obwohl sie nach wie vor für den CFC spielen. Thomas Mann, Alexander Winzer und Othmane Bouzbouz gehören dazu, Daniel Trybus in Abstrichen, da er eigentlich nur noch als Trainer agieren soll. Den Verein entlastet das. Und es zeigt auch, dass Amateurspieler nicht nur dem Geld nachrennen.
In Reppichau macht man sich darüber keine Sorgen. Thomas Bösener zählt lieber die Vorzüge der Amateurverträge auf. "Das sind richtige Arbeitsverträge, das heißt, die Spieler haben Rechte und Pflichten." In der Vergangenheit kam es wohl schon vor, dass Spieler mit fadenscheinigen Begründungen dem Training fern blieben. Durch die Amateurverträge hat der Verein eine Handhabe dagegen. "Die Spieler müssen sich richtig abmelden, es muss auch der Urlaub so abgestimmt sein, dass er in der spielfreien Zeit stattfindet. Und bei Krankheit muss ein Krankenschein vorgelegt werden", erklärt Bösener. Sollte ein Spieler diesbezüglich Vertragsbruch begehen, gibt es eine Abmahnung. Es habe auch schon einen Fall gegeben. Einen Namen nennt der Präsident nicht.
Einen weiteren Vorteil der Amateurverträge sieht Bösener darin, dass die Ausbildungsentschädigung, die ein Verein bei einem Wechsel eines Spielers zahlen muss, entfällt. "Das macht auch einige tausend Euro aus", so der Präsident.
Zwei Jahre läuft es in Reppichau also nun nach diesem Prinzip. "Wenn wir dann feststellen sollten, dass es nichts für uns ist, machen wir es eben wieder wie vorher", sagt Bösener.
Quelle:MZ